Der Spitz
gehört zu einer der ältesten Hunderassen.
Sie
werden beim VDH unter der Gruppe 5 -
Nordische
Hunde und Hunde vom Urtyp geführt.
Sie
gelten als Hunde des Urtyps,
das
heißt, sie sind robust, pflegeleicht und instinktsicher.
Der
Großspitz gilt bei der Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter
Haustierrassen e.V. (GEH) als extrem gefährdete Rasse. Gott sei Dank
hat sich die Situation,
vor
allem durch die Arbeit einiger sehr engagierter Züchter etwas gebessert,
aber trotzdem sind vielen Menschen die Qualitäten der Spitze allgemein,
und der Großspitze im Besondern nicht ausreichend bekannt.
Es
gibt weiße, schwarze und braune Großspitze.
(braune
Großspitze erst wieder seit 2008/2011)
Die
schwarzen Großspitze waren in Süddeutschland oft als Weinbergspitze
im Einsatz,
während
die weissen Großspitze häufig auch als elegante Begleiter des
Adels zu finden waren.
Das
Wesen der beiden Varietäten ist aber nicht wirklich unterschiedlich.
Man sagt den schwarzen Großspitzen etwas mehr Wachsamkeit und Temperament
nach, was ich aber nicht bestätigen kann. Es gibt in beiden Varietäten
unterschiedliche Vertreter. Sicher ist aber, dass Großspitze sehr
temperamentvoll und bewegungsfreudig sind.
Bevor
wir uns einen Großspitz angeschafft haben, sind wir bei vielen Züchtern
vorstellig geworden. Wir haben uns die Zuchthunde angeschaut und haben
uns über Wesen und Pflege informiert. Alle Großspitze, die wir
kennenlernen durften, haben unsere Erwartungen voll erfüllt. Ich kann
heute sagen, der Großspitz ist ein toller Hund
und
wie bei jeder anderen Hunderasse auch,
so
gut wie seine Prägung und Erziehung.
Großspitze
sind sehr anhänglich an ihre Familie und lieben den Kontakt mit ihren
Kindern.
Durch
ihr weiches Fell haben sie dabei einen enorm hohen Kuschelfaktor, den sie
auch gerne ausleben möchten.
Das
heisst, sie benötigen ausreichend Kontakt
zu
ihren Bezugspersonen, "ihrem Familienrudel".
Dadurch
sind sie optimal als Familienhunde geeignet und
sie
lassen sich auch gut als Therapiehunde ausbilden.
Ebenfalls
machen ihnen viele Hundesportarten,
wie
z. B. Agility, Obedience, Fährtenarbeit, etc. viel Spaß.
Großspitze
sind leicht zu erziehen.
Sie
sind intelligent, neugierig und gelehrig und sind in der Lage sich viel
abzuschauen.
So
können sie sogar lernen das Vieh umzutreiben.
Aber
Achtung, diese Intelligenz
kann
der Großspitz auch zum eigenen Vorteil nutzen. Schnell hat
er seine Menschen erzogen.
Daher
benötigen unsere Spitze eine liebevolle
aber
konsequente Erziehung mit viel Input,
damit
seine Neugier ausreichend befriedigt wird.
Natürlich
benötigt ein reiner Wohnungsgroßspitz viel mehr Bewegung und
Kopfarbeit als ein Spitz mit einer natürlichen Aufgabe, wie z. B.
auf einem Bauernhof mit Tieren und viel Land zum Bewachen.
Und
noch ein Wort zum Wachtrieb. Die Großspitze sind so wachsam und bellfreudig,
wie man das möchte. Sie sind natürlich bellfreudiger als die
Labrador Retriever, aber zum Kläffer werden sie nur bei Vernachlässigung
oder fehlender Erziehung. Unsere Chiara z. B. hat gelernt, dass wir hier
viele verschiedene Gäste mit Hunden haben. Würde sie bei jeder
Bewegung ums Haus pausenlos bellen, blieben bald die Gäste aus. So
meldet sie, wenn jemand kommt und bellt nur etwas intensiver, wenn sie
die Hunde noch nicht kennt. Aber auch das gibt sich dann nach wenigen
Minuten, vorausgesetzt wir als "menschlicher Rudelführer" übernehmen
die Kontrolle.
Der
Großspitz kann und will bei jedem Wetter auch draussen sein.
Unsere Chiara z. B. sitzt gerne im Hof und beobachtet, oder sie patroulliert
den Zaun und schaut,
ob
sich fremde Tiere auf dem Grundstück aufhalten.
Diese
werden nachdrücklich verjagt. Danach kommt sie gerne wieder nach drinnen
zum Schmusen.
Eigene
Haustiere müssen den Großspitzen
ausdrücklich
vorgestellt werden,
damit
sie als zur Familie gehörig erkannt werden können. Einfach so
kann auch ein Spitz ein Meerschweinchen
nicht
von einer Ratte unterscheiden.
Denn
die Großspitze sind von Natur aus
gute
Mäuse- und Rattenfänger.
Der
Großspitz hat ein langes Fell mit viel Unterwolle.
Aber
trotz des weißen dichten langen Fells
sind
sie absolut pflegeleicht. Sie haaren vor allem zum Fellwechsel, dann allerdings
büschelweise und da hilft man dem Hund mit Kämmen und Bürsten
sehr.
Ansonsten
bürstet man nur, wenn man Lust dazu hat.
Der
Dreck fällt auch von dem weissen Fell nach dem Trocknen einfach wieder
ab. Absolut selbstreinigend.
Baden
ist nur vor einer Ausstellung (damit der Hund richtig weiss und schön
plüschig aussieht) und nach dem Wälzen in Mist notwendig. Das
sollte man aber tunlichst vorher versuchen zu verhindern.
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